Timelapse

Zeitraffer Filme sind eine faszinierende Facette der Fotografie. In regelmäßigen Abständen aufgenommene Fotos werden zu einem Video zusammengestellt und innerhalb eines Bruchteils des Aufnahmezeitraums wiedergegeben.

Das Ergebnis ist oft die Visualisierung von Bewegungen, die das menschliche Auge aufgrund ihrer Langsamkeit in dieser Form nicht wahrnimmt. Als Beispiel sei das Aufblühen von Pflanzen genannt, das Untergehen der Sonne, das Ziehen von langsamen Wolken oder die Veränderung des Himmels über einen längeren Zeitraum.

Der einfachste Weg ein Zeitraffervideo zu erstellen, ist das Abspielen eines Videos in doppelter oder fünffacher Geschwindigkeit. Leider gibt dies jedoch eine sehr schlechte Qualität, warum ich dringend davon abraten würde.

Bessere Ergebnisse lassen sich mit einer Serie aus Einzelbildern erzielen, anstatt mit der Filmautomatik zu arbeiten. Dabei ist die Aufnahmefrequenz abhängig von der Art und Geschwindigkeit der Motivveränderungen. So lässt sich beispielsweise alle 5 oder alle 10 Sekunden eine Aufnahme erstellen, die später dann als Video mit 24 oder 30 Bildern pro Sekunde wiedergegeben werden.

Wichtige Grundeinstellungen

Blende

aperture icon© Jogy

Der grobe Spielraum der Blende liegt bei:

f5.6 – f8

Ich bin der Überzeugung einfach mal ausprobieren.

Tipp:

Eine fest eingestellte Blende reduziert Schwankungen in der Schärfentiefe.

ISO

iso icon© Jogy

Der ISO-Wert beschreibt die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors. Am besten ist ein Wert von:

ISO 100

Umso dunkler die Umgebung und die vergleichsweise lange Belichtung beim Fotografieren, ist ein niedriger ISO Wert unbedingt erforderlich. Dieser verringert das spätere Bildrauschen auf dem Bild, erhöht jedoch auch die Belichtungszeit. Ein weiterer Vorteil, der Dynamikbereich deiner Kamera steigt mit sinkendem ISO Wert.

Zeit

timer-icon© Jogy

Im Bereich der Timelapsefotografie gilt, wie bei jeder normalen Aufnahme, dass das Bild richtig Belichtet sein muss. Daher sollte die Belichtungszeit immer individuell getroffen werden.

Bei längeren Verschlusszeiten und hoher Sonnenintensität sollte überlegt werden mit einem ND-Filter (eine Sonnenbrille für die Kamera) zu arbeiten.

Tipp:

Um schöne „leicht verschwommene“ Übergänge zu bekommen, versuche ich meist mit einer Belichtungszeit von 2 Sekunden zu arbeiten.

Weißabgleich

brightness icon© Jogy

Im Bereich der Zeitrealisierung ist es extrem wichtig den automatischen Weißabgleich zu deaktivieren und auf einen festen Wert einzustellen. Somit wird garantiert, dass das Endergebnis konstant ist und keine „Sprünge“ enthalten sind, welche unschön wirken.

Tipp:

Es reicht meist schon aus, den Weißabgleich auf sonnig, bewölk oder Kunstlicht zu stellen. Um in der Stadt, den gelb-goldenen Natrium-dampflampen entgegenzuwirken, stelle ich den Weißabgleich auf eine feste Kelvinzahl von ca. 3300K ein.

Weitere Anpassungen

Timelapse fotografiere ich im manuellen Modus, da hier alle Freiheitsgrade dir übergeben sind. Somit kannst du alle einzelnen Variablen nach deinen Wünschen beeinflussen und schnell korrigieren.

Die Bilder nehme ich im RAW Format auf, um die beste Bildqualität zu bekommen und meinen Weißabgleich gezielt in der Nachbearbeitung vornehmen zu können.

Auch Tagsüber ist das manuelle Fokussieren wichtig, um eine Schärfentiefe zu garantieren. Gerade bei fast totaler Dunkelheit kann man eigentlich unmöglich den richtigen Fokuspunkt finden, daher ist es wichtig, den Fokus auch hier manuell zu setzen.

Durch die „lange“ Belichtungszeit ist es wichtig einen stabilen Stand zu haben, da schon minimal Wackler das Endergebnis maximal beeinflussen können. Somit ist auf ein sicheres und stabiles Stative nicht zu verzichten. Die Kamera weiß aber nicht, dass sie fest fixiert ist und die Bildstabilisierung könnte trotzdem versuchen weiter etwas auszugleichen, was es nicht gibt. Deshalb sollte auch die Bildstabilisierung abgeschaltet werden.

Nach dem alle Einstellungen Vorgenommen sind, ist es nicht ganz einfach, Tipps zur Bildkomposition zu geben, weil hier jeder seine eigenen Vorstellungen hat, was im Bild sein soll. Generell würde ich sagen: Weniger ist mehr. Versuch nur Elemente in das Bild aufzunehmen, die Teil davon sein sollen und vielleicht eine Beziehung zu deinem Hauptmotiv haben.

Design Samples

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Spezielle Arten

Holy Grail

Was lange Zeit fast unmöglich war, ist das Erstellen eines Zeitraffers vom Tageslicht bis zur absoluten Finsternis, weshalb sich der Name Holy Grail, für die Unmöglichkeit dieser Aufnahmen, durchgesetzt hat.

Der Grund dafür ist ganz einfach: Das sich stark verändernde Licht. Um vom Tageslicht bis in die Nacht etwas auf den Bildern zu erkennen, ist man gezwungen, die Einstellungen der Kamera regelmäßig nachzustellen. Je dunkler es wird, desto länger muss die Verschlusszeit werden, eine höhere ISO eingestellt oder aber die Blende weiter geöffnet werden. Dies hat zur Folge, dass bei jeder Veränderung der Kamerawerte das Video eine deutlich sichtbare Veränderung bekommt, indem es sprunghaft entweder heller oder dunkler wird.

Mithilfe von neuen Programm, ist es allerdings möglich diese Lichtsprünge so zu glätten, dass am Ende ein gleichmäßiges Video entsteht.


Besonderheit Bewegung

Neben dem einfachen Zeitraffer gibt es auch komplexere Verfahren, um das Geschehen interessanter darzustellen. Zusätzliche Bewegung in den Zeitraffer einzubringen, ist zum Beispiel ein Effekt, der häufig genutzt wird. Zeitlupenartige Kamerafahrten gepaart mit sich schnell bewegenden Wolken bringen dabei beispielsweise einen großartigen Kontrast in das Video.

Digital

Diese Methode wird später in der Bildbearbeitung, genauer gesagt im Videoschnitt genutzt, um digitale Kamerafahrten zu erzeugen. Hierbei wird das Bild etwas beschnitten, um eine dynamische fahrt zu simulieren.

Slider

Der Slider ist eine Schiene mit einem vormontierten Schlitten, auf dem die Kamera hin und her fahren kann. Dies passiert im Idealfall ruckelfrei und häufig durch einen Riemen, der zwischen dem Anfang und dem Ende des Sliders gespannt ist.

Slider sollten vor allen Dingen für einen Zeitraffer motorisiert und programmierbar sein. Der Motor sorgt dabei dafür, dass die Kamera während der Aufnahmen gleichmäßig über den Schlitten befördert wird und nicht ruckartig bzw. kontinuierlich. Dabei stoppt der Motor für jede Aufnahme die Fahrt, um zu garantieren, dass die Aufnahme nicht verwackelt wird. Nach der Aufnahme wird die Kamera wieder ein Stück weiterbefördert, um das nächste Foto zu schießen. Da diese Fahrtintervalle nur wenige mm bis cm betragen, wäre es sehr unangenehm dies manuell zu tun.

Slider gibt es in verschiedenen Ausführungen, Materialien und Längen, natürlich auch in verschiedenen Preisklassen.

Benötigte Fähigkeiten

  • Grundlagenverständnis der eigenen Kamera beherrschen
  • seine Kamera auch in der Dunkelheit sicher bedienen zu können
  • Kamera manuell zu fokussieren
  • Einstellung des Weißabgleiches
  • gut ausgeschlafen sein & Spaß an der Fotografie haben
Planung 47%
Aktionszeit 68%
Fotoauswahl & Bearbeitung 92%
Publikation & Anerkennung 39%
tripod icon© Jogy
cable icon© Jogy
memory card icon© Jogy
brightness icon© Jogy

Stativ

Wie auch bei der Langzeitfotografie musst du beim Fotografieren von Timelapse einen stabilen Stand haben. Aus diesem Grund ist ein Stativ unabdingbar.

Da die meisten geeigneten Fotostandpunkte auf freiem Gelände liegen, gibt es keine Möglichkeit die Kamera irgendwo aufzulegen. Um Verwacklungen auf dem Bild zu vermeiden, solltest du darum unbedingt ein stabiles Stativ Verwenden.

Fernauslöser

Wenn du vom Stativ aus fotografierst, tust du das ja, damit das Bild nicht verwackelt. In dem Moment, in dem du den Auslöser an der Kamera drückst, kann es dir aber passieren, dass du damit das Bild verwackelst.

Um diesen Fehler auszuschließen, setze ich einen Fernauslöser ein. Es gibt auf dem Markt meines Wissens nach Funk-, Infrarot- und Kabelfernauslöser. Die Funktion erfüllen alle drei.

Des Weiteren fungieren hier Fernauslöser zumeist auch als Intervall-auslösen, somit musst du nur einmal vorher alle Zeitparameter vordefinieren und dann läuft der Zeitprozess fast von allein.

Akkus & Speicher

Timelapsefotografien sind extreme Stromschlucker, durch die hohe Anzahl von Bildern die Aufgenommen werden müssen, solltest du nicht nur den Akku voll geladen, sondern auch einen Ersatzakku dabei haben. Akkus haben bei niedrigen Temperaturen eine geringere Leistung, was du ebenfalls im Hinterkopf haben solltest.

Du solltest deine Speicherkarten vorher ordentlich formatiert haben und die richtige Größe für dein Vorhaben auswählen.

Taschenlampe & Handschuhe

Da du dich bei der Timelaspefotografie womöglich im Dunkeln bewegst, musst du natürlich mit den Funktionen und Einstellungen deiner Kamera gut vertraut sein. Darüber hinaus ist es sehr hilfreich, eine Taschenlampe mitzuführen.

Besonders in den späteren Jahreszeiten wird es abends und nachts immer schneller kälter, denke daher auch an Handschuhe. Am besten du probierst vorher aus, ob du mit ihnen noch deine Kamera gut bedienen kannst.