Feuerwerksfotografie
Diese interdisziplinäre Art der Nachtfotografie und Langzeitfotografie, ist eine der imposantesten Möglichkeiten, eine vollkommen neue Perspektive für immer echte Unikate zu erhalten. Kein Feuerwerk, genauer gesagt Rakete ist gleich, es ist jedes Mal eine große Überraschung, wie die Gesamtkomposition am Himmel aussieht.
Ich bin mit der Zeit dazu übergegangen, direkt an Silvester nicht mehr so oft zu fotografieren. Das liegt daran, dass ich richtige Shows von professionellen Pyrotechnikern wesentlich imposanter finde. Veranstaltungen wie die Pyrogames bieten dafür gute Möglichkeiten. Dafür muss man natürlich vorab mit dem Veranstalter abklären, ob das Fotografieren erlaubt ist. Bisher hatte ich aber diesbezüglich noch keinerlei Probleme.
Wichtige Grundeinstellungen
Blende
Der grobe Spielraum der Blende liegt bei:
f8 – f16
Es gibt unterschiedliche Meinungen bei welcher Farbe, welche Blende bevorzugt werden sollte. Ich bin der Überzeugung einfach mal ausprobieren.
Tipp:
Zu Beginn ist ein Blendenwert von f11 – f13 sinnvoll. Damit überstrahlen die einzelnen Effekte nicht.
ISO
Der ISO-Wert beschreibt die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors. Am besten ist ein Wert von:
ISO 100
Durch die dunkle Umgebung und die vergleichsweise lange Belichtung beim fotografieren von Feuerwerken, ist ein niedriger ISO Wert unbedingt erforderlich. Dieser verringert das spätere Bildrauschen auf dem Bild, erhöht jedoch auch die Belichtungszeit. Ein weiterer Vorteil, der Dynamikbereich deiner Kamera steigt mit sinkendem ISO Wert.
Zeit
Im Bereich der Feuerwerksfotografie gibt es keine empfohlenen Werte für die Verschlusszeit, denn Glück spielt hier wie bereits geschrieben eine sehr große Rolle. Schalte deine Belichtungszeit am besten auf den Modus „Bulb“ um so besser und schneller auf die jeweilige Situation reagieren zu können. Sobald du den Knopf deines Fernauslösers drückst, beginnt die Belichtung und hält so lange an wie du diesen hältst. Lässt du den Knopf los, dann endet die Belichtung.
Weitere Anpassungen
Feuerwerk fotografiere ich in der Regel im manuellen Modus, da hier alle Freiheitsgrade dir übergeben sind. Somit kannst du alle einzelnen Variablen nach deinen Wünschen beeinflussen und schnell korrigieren.
Die Bilder nehme ich im RAW Format auf, um die beste Bildqualität zu bekommen und meinen Weißabgleich gezielt in der Nachbearbeitung vornehmen zu können.
Eine besondere Schwierigkeit bei Nacht ist das Fokussieren. Gerade bei fast totaler Dunkelheit kann man eigentlich unmöglich den richtigen Fokuspunkt finden, daher ist es wichtig, den Fokus manuell zu setzen. Einige Kollegen empfehlen, den Fokusring des Objektivs bis zum Ende auf die Unendlich-Einstellung zu drehen. Meine Erfahrung ist, dass der tatsächliche Unendlich-Fokus oft einige Millimeter vor dieser Einstellung ist.
Durch die Langzeitbelichtung ist es wichtig einen stabilen Stand zu haben, da schon minimal Wackler das Endergebnis maximal beeinflussen können. Somit ist auf ein sicheres und stabiles Stative nicht zu verzichten. Die Kamera weiß aber nicht, dass sie fest fixiert ist und die Bildstabilisierung könnte trotzdem versuchen weiter etwas auszugleichen, was es nicht gibt. Deshalb sollte auch die Bildstabilisierung abgeschaltet werden.
Nach dem alle Einstellungen Vorgenommen sind, ist es nicht ganz einfach, Tipps zur Bildkomposition zu geben, weil hier jeder seine eigenen Vorstellungen hat, was im Bild sein soll. Generell würde ich sagen: Weniger ist mehr. Versuch nur Elemente in das Bild aufzunehmen, die Teil davon sein sollen und vielleicht eine Beziehung zu deinem Hauptmotiv (dem Feuerwerk) haben.
Design Samples
Benötigte Fähigkeiten
- Grundlagenverständnis der eigenen Kamera beherrschen
- seine Kamera auch in der Dunkelheit sicher bedienen zu können
- Kamera manuell zu fokussieren
- gut ausgeschlafen sein & Spaß an der Fotografie haben
Stativ
Wie auch bei der Nachtfotografie musst du beim Fotografieren von Feuerwerken mit wenig Licht und langen Belichtungszeiten auskommen. Aus diesem Grund ist ein Stativ unabdingbar. Es ist sogar noch wichtiger als beim Fotografieren von Gebäuden bei Nacht. Durch die leuchtenden Effekte wird sonst jeder Wackler sofort auf dem Foto sichtbar.
Da die meisten geeigneten Fotostandpunkte auf freiem Gelände liegen, gibt es keine Möglichkeit die Kamera irgendwo aufzulegen. Um Verwacklungen auf dem Bild zu vermeiden, solltest du darum unbedingt ein stabiles Stativ Verwenden. Ein Stativ ist für die Feuerwerksfotografie also auf jeden Fall Pflicht!
Fernauslöser
Wenn du vom Stativ aus fotografierst, tust du das ja, damit das Bild nicht verwackelt. In dem Moment, in dem du den Auslöser an der Kamera drückst, kann es dir aber passieren, dass du damit das Bild verwackelst.
Um diesen Fehler auszuschließen, setze ich einen Fernauslöser ein. Es gibt auf dem Markt meines Wissens nach Funk-, Infrarot- und Kabelfernauslöser. Die Funktion erfüllen alle drei.
Akkus & Speicher
Langzeitbelichtungen verbrauchen viel Akku, weil insbesondere bei den Spiegelreflexkameras der Spiegel permanent oben gehalten werden muss. So solltest du nicht nur den Akku voll geladen, sondern auch einen Ersatzakku dabei haben. Akkus haben bei niedrigen Temperaturen eine geringere Leistung, was du ebenfalls im Hinterkopf haben solltest.
Du solltest deine Speicherkarten vorher ordentlich formatiert haben und die richtige Größe für dein Vorhaben auswählen.
Taschenlampe & Handschuhe
Da du dich beim Feuerwerk Fotografieren fast immer im Dunkeln bewegst, musst du natürlich mit den Funktionen und Einstellungen deiner Kamera gut vertraut sein. Darüber hinaus ist es sehr hilfreich, eine Taschenlampe mitzuführen.
Besonders in den späteren Jahreszeiten wird es abends und nachts immer schneller kälter, denke daher auch an Handschuhe. Am besten du probierst vorher aus, ob du mit ihnen noch deine Kamera gut bedienen kannst.